Podium am Snowbike Festival:
Was machen wenn man auch im Januar Bock auf biken hat, ein Abenteuer sucht und sich nicht vor Kälte scheut? Die Biege Richtung Süden machen wäre möglich und bekannte Destinationen gäbe es einige. Aber da Winter doch Winter sein soll, bietet sich hier als echte Alternative das Snowbike Festival im Schweizer Nobel Skiort Gstaad an.
Schon zum viertem mal nahm ich Teil und immer wieder ist es eine Freude. Auf Schnee und Eis, bzw. auf Skipisten sowie Winterwanderwegen ging es trotz Kälte heiß her. Drei Etappen galt es zu meistern und Temperaturen bis zu minus 10 Grad, Geschwindigkeiten mit über 80 km/h auf den brettharten Pisten oder salziger Schneematsch wurden dabei zur Bewährungsprobe für die Teilnehmer. Das Erlebnis mit Fahren auf Schnee in grandioser Landschaft überwog dennoch bei allen klar. Los ging es mit einem smarten Auftakt und knapp 20km über den Hausberg Egli, ein erster Kontakt mit der Piste sorgte für breites Grinsen. Mir lief es ordentlich und der Formtest stimmte, was einen zweiten Rang als Ergebnis brachte. Tag zwei am Samstag war mit 60 Kilometern fast ausschließlich auf Schnee die größte Challange und wir UCI Fahrer kämpften dort sogar um Weltranglistenpunkte. Da über Nacht 10cm Neuschnee fielen, sich der Tag aber mit blauem Himmel sowie Sonne satt präsentierte, kam hier der Genuss- und Panorama Faktor definitiv nicht zu kurz. Mit Turbachtal und dem Lauenen See, wo im Winter nur Pferdekutschen oder Skidos als Verkehrsmittel unterwegs sind, zeigte sich die Strecke von ihrer besten Seite. In Sachen Zuschauer sorgte vor allem die Durchfahrt eines Kuhstalls in Gsteig für Abwechslung, die Kuhglocken klingen noch jetzt im Ohr. Da hier auch Tagesstarter Willkommen waren, mischten sich ein paar Junge Racer auf der Jagd nach Punkten ins Feld und mit Platz vier war ich wieder sehr zufrieden.
Das Highlight hoben sich die Veranstalter aus der Schweiz und Südafrika aber ganz klar für den Schlusstag auf. Per Eisenbahn ging es von Gstaad nach Zweisimmen, um dann mit Bike die Gondel auf das Rinderhorn zu besteigen. Zapfig war es in der früh auf 2.000 Metern Höhe. Aber die Kälte spürte kaum einer, lagen doch 1.000 Abfahrtsmeter auf gerade einmal acht Kilometern frisch präparierter Skipiste vor einem. Respekt und Vorfreude standen jedem Biker ins Gesicht. Auf den Hosenboden musste dabei im Downhill fast jeder ein- oder mehrmals, dennoch kam recht schnell ein komplett neues Gefühl für Grip sowie bremsen und ab dann war es nur noch eines – sehr sehr Geil! Unten angekommen ging es auf Langlaufloipen und mit der Sonne im Gesicht zurück nach Gstaad. Obwohl ich nahezu sturzfrei aus dem Downhill kam, erwischte es wohl in einer Bodenwelle meine Sattelstütze. Bruch und weiterfahrt erst einmal unmöglich. Schnell hatte ich die Gedanken sortiert und an der Liftstation nach Panzerband/ Ducktape gefragt. Damit konnte ich notdürftig reparieren und mit 10min Rückstand machte ich mich auf die Aufholjagd. Es langte noch zum fünften Rang, aber in der Gesamtwertung musste ich ein Step tiefer auf das Podium. Platz drei geht dennoch in Ordnung und ich freue mich schon auf 2021!
#Racing #Podium #UCIpoints
RIDE EPIC – TO LIVE YOUR DREAM